Jürgen Schmidt-Lohmann
Meine Begegnung mit Kunst begann als 10-jähriger Junge. Meine Eltern hatten eine Fernsehzeitung abonniert, die am Ende ein Bilderrätsel hatte, das sich Original & Fälschung nannte. Dort war die doppelte Abbildung eines Gemäldes zu finden wobei in einer Abbildung Fehler eingebaut waren.
So freute ich mich nicht nur jede Woche über den Rätselspaß sondern über die Motive, die über die Jahre durch fast alle Epochen der Kunstgeschichte gingen. Ich schnitt das Original jeweils aus und legte mir eine Mappe an und sammelte die Bilder. Zum Schluß hatte ich zwei Aktenordner voll. Meine Favoriten zu der damaligen Zeit waren Vincent van Gogh, Dürer, Corinth, Liebermann, Rembrandt, Caspar David Friederich, Monet um nur einige zu nennen.
In mir erwachte der Wunsch mich künstlerisch zu betätigen, auch so malen zu können. Ich lies mir einen Ölmalkasten schenken, versuchte mich an einigen Motiven und musste doch schnell erkennen, dass ich in der Fähigkeit zu Malen und zu Zeichnen begrenzt war.
Bilder zu gestalten und als Ausdrucksmöglichkeit zu nutzen blieb dennoch mein Herzenswunsch und ich entschied mich für die Fotografie, das Malen mit Licht.
Eine Ausbildung zum Fotografen beim Lette-Verein in Berlin, Fachoberschule für Gestaltung in Bremen, Studium zum Grafikdesigner in Hildesheim und Fotografenmeisterprüfung in Hannover, zahlreiche Ausstellungen, Mitgliedschaft im BBK Frankfurt folgten. Permanent setze ich mich, neben meinem Beruf als Diplomdesigner und Fotografenmeister, mit dem Thema der Kunst auseinander und versuche mich weiterzuentwickeln.
Dieser Passion gehe ich inzwischen viele Jahrzehnte nach und verbinde das Medium der Fotografie mit experimentellen Techniken, die die Resultate manchmal wie Malerei oder andere künstlerische Richtungen wirken lassen und sich weit von der Ausgangsfotografie entfernen.
Diese Kunstwerke, die ich Gratofafien nenne, entstehen am Computer, gemalt mit Hilfe von Grafikstift und Grafiktablett, unterschiedlichen Programmen und Techniken. So komme ich dem Ziel aus meiner Kindheit sehr nahe.